Nach fünf Jahren Pause konnten wir in diesem Schuljahr endlich wieder den Frankreichaustausch mit unserer Partnerschule, dem Lycée Chateaubriand in Combourg, durchführen. Das Besondere war in diesem Schuljahr das damit verbundene Konzept von Erasmus +, einer Förderung der Europäischen Union, das Lehrer- oder Schülermobilitäten finanziell unterstützt und von OStR’in Eva Wortmann beantragt und betreut wurde.
Unsere französischen Gäste besuchten uns in Füssen für eine Woche im Januar 2023. Begleitet von ihren Lehrerinnen, Mme D‘Ersu und Mme Rollier, konnte die französische Gruppe beispielsweise den Unterricht des Gymnasiums Füssen besuchen, das Schloss Neuschwanstein besichtigen, einen ganztägigen Ausflug nach München unternehmen, um den Weißensee spazieren oder am Diskolauf im Füssener Eisstadion teilnehmen.
Nach einer herrlichen Woche im Allgäu ging es am 16. Januar 2023 für die französischen Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte wieder nach Frankreich zurück. Der Abschied fiel uns allen schwer, doch umso größer war die Vorfreude auf den Gegenbesuch. So brachen die Füssener Schülerinnen und Schüler mit Frau Tubail und Frau Wortmann am 25. März 2023 mit dem Bus nach Combourg auf. Was unsere Schülergruppe dort alles erleben durfte, schildert Clara Möst in ihrem Artikel Combourg, on arrive!
Vielen Dank an dieser Stelle auch an unsere Kolleginnen und Kollegen, das Sekretariat und die Schulleitung, die durch ihre Mithilfe und tatkräftige Unterstützung erneut zum Gelingen unseres traditionellen Frankreichaustauschs beigetragen haben!
OStR’in Eva Wortmann
Am Samstag, den 25.03.2023, sind wir, 25 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Füssen, um 6 Uhr Früh mit Frau Wortmann und Frau Tubail nach Frankreich aufgebrochen. Nachdem unsere französischen Austauschpartnerinnen und -partner im Januar bereits unsere Heimat mit dem Besuch von München und Schloss Neuschwanstein erkundet haben, starteten wir voller Vorfreude in die 16-stündige Busfahrt, um nun die Bretagne kennenzulernen.
Dank unserem erfahrenen Busfahrer Gerhard, der seit 2001 den Frankreichaustausch des Gymnasium Füssen begleitet und in diesem Jahr bei seinem 9. Besuch von Combourg das erste Mal als Zweitfahrer fungierte, seiner Frau und dem diesjährigen Erstfahrer Werner, der uns auch zuverlässig zu unseren Ausflügen brachte und uns dort auch immer wieder mit seiner Anwesenheit überraschte, kamen wir eine halbe Stunde früher am Lycée in Combourg an. Dort wurden wir schon von unseren Austauschpartnerinnen und -partnern mit deren Eltern gespannt erwartet.
Den darauffolgenden Sonntag verbrachten wir in unseren Gastfamilien, wobei sich der ein oder andere in der nahegelegenen Stadt Saint-Malo über den Weg lief.
Am Montag wurden wir in der Kantine der Schule mit einem leckeren Frühstück, bestehend aus französischen Spezialitäten wie dem „croissant“, „pain au chocolat“ oder dem „pain au raisin“, begrüßt. Danach sollten wir vom Bürgermeister der Stadt Combourg im Rathaus empfangen werden. Dieser beantwortete unsere Fragen und gab uns auch schon ein paar Antworten für die anstehende Ralley, bei der wir den Markt von Combourg auf verschiedene Arten entdecken konnten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Schulkantine sind wir mit unseren Austauschschülerinnen und -schülern in den Unterricht gegangen, wobei uns einige Unterschiede zwischen dem französischen und deutschen Unterricht bewusst wurden. Danach arbeiteten wir an unserem Projekt über den Umgang mit der Coronapandemie in Deutschland und Frankreich weiter.
Am Dienstag sind wir zusammen mit den französischen Schülerinnen und Schülern zur Île de Bréhat gefahren, die wir selbstständig erkunden durften. Dabei erlebten manche von uns ein kleines Abenteuer, bei dem sie neue Wege entdeckten oder einen Krebs im Meer beerdigten. Nachdem alle Schülerinnen und Schüler ihre Tour beendet hatten und zum vereinbarten Zeitpunkt am Fährhafen ankamen, fehlten zunächst die Lehrerinnen und Lehrer, die die Zeit wohl an den schönen Stränden aus den Augen verloren hatten. Zum Glück bekamen wir die Fähre rechtzeitig, um ans Festland zurückzukehren!
Aber nicht nur die Lehrkräfte haben sich einmal verspätet, sondern auch eine kleine Schülergruppe kam am nächsten Tag etwas verspätet zum vereinbarten Treffpunkt am Fuß des Mont - Saint - Michel. Zuvor hatten wir den Hügel selbst erkundet und auch das darauf gelegene Kloster konnten wir mit einem Audioguide besichtigen; den Nachmittag haben wir wieder individuell mit unseren Austauschpartnern verbracht.
Bei dem Besuch des Marktes von Dinan und der anschließenden Stadtralley konnten wir am Donnerstag einige Spezialitäten entdecken und mehr oder weniger interessante Fakten über die Geschichte von Dinan erfahren. Nach einem spaßigen Abstecher in ein Restaurant, wo wir einen Crêpe spendiert bekommen haben, spazierten wir entlang des Flusses Rance nach Léhon. Von dort aus sind wir mit unserem Bus zu einer Verkaufsstelle einer bretonischen Firma gefahren, die unter anderem „Gavottes“ herstellt, um das ein oder andere Mitbringsel zu kaufen, wobei vor allem Frau Tubail zugeschlagen hat…
Am Freitag hatten wir die Möglichkeit, Austern am Hafen von Cancale zu probieren. Einige von uns haben sich sogar getraut, diese Spezialität zu essen, hoffen aber, dass es nur eine einmalige Erfahrung war. Nach einem kurzen Spaziergang entlang der Küste, der von unseren französischen Austauschschülerinnen und -schülern eher als Wanderung empfunden wurde, brachen wir nach Saint-Malo auf, um an einer „sauvetage en mer“, einem Meerrettungskurs, teilzunehmen. Dieser Kurs, bei dem wir uns mit Neoprenanzügen in die hohen Wellen des Atlantiks stürzten, hat uns richtig viel Spaß gemacht und bleibt uns als Highlight der Woche in Erinnerung.
Am nächsten Morgen trafen wir uns alle schon sehr früh um 5:45 Uhr wieder, um die Heimfahrt anzutreten, welche vor allem gegen Ende sehr lustig war, da wir alle zusammen lautstark Partylieder mitsangen.
Der Austausch hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und war eine tolle Erfahrung, die niemand von uns missen möchte. Auch wenn sich so manches in Frankreich von dem in Deutschland unterscheidet, wie beispielsweise die Ausstattung der Toiletten in den Familien, würden wir uns alle wieder für den Frankreichaustausch anmelden!
Clara Möst 9c