Am 24.04.2013 stürzte in Bangladesch das Fabrikgebäude „Rana Plaza“ ein, in dem auch viele namhafte westliche Bekleidungsunternehmen produzieren ließen. 1127 Menschen kamen dabei ums Leben, über 2000 weitere wurden verletzt. Die meisten von ihnen waren Textilarbeiterinnen, viele von ihnen noch minderjährig. Obwohl sie vor dem Unglück auf Risse in den Mauern hingewiesen hatten, waren sie angewiesen worden, weiterzuarbeiten.
Vier Jahre sind seitdem vergangen und doch hat sich wenig getan. Noch immer herrschen in zahlreichen Produktionsstätten katastrophale Arbeitsbedingungen, der Lohn deckt gerade einmal zwanzig Prozent des Existenzlohnes des Landes und Entschädigungsleistungen stehen noch immer aus.
Auf diese Zustände will der Iller-Lechverbund der Weltläden aufmerksam machen. Deshalb ist auch in Füssen eine „XXXL-Aktion“ geplant, unterstützt durch drei zehnte Klassen des Gymnasiums Füssen. Unter der Leitung der Kunstlehrerinnen Eva Andersson und Katrin Rölle nähten die Schüler aus eigener alter Kleidung mit Slogans versehene übergroße Kleidungsstücke und erstellten Plakate mit den Fakten rund um das Thema Ausbeutung in der Textilbranche. „Ich habe mir zuvor keine Gedanken darüber gemacht, wo die Kleidung hergestellt wird, die ich kaufe“, so einer der Schüler. „Das werde ich jetzt ändern.“
Im Rahmen der Aktion der Weltläden werden die drei Klassen am 05.05.2017 mit der XXXL-Kleidung über die Reichenstraße zum Weltladen Füssen laufen, um auch in der Öffentlichkeit auf die Missstände aufmerksam zu machen.
Piera Tomasella, Q12